Reflets
(hommage à Olivier Messiaen)
Vorgegebene kammermusikalische Besetzungen evozieren unverzüglich bestimmte klangliche Assoziationen. Messiaens „quatuor pour la fin du temps“, ein beeindruckendes Universum aus Farben, Naturelementen und religiösen Inhalten, öffnet viele Wege zum Kern der künstlerisch authentischen Aussage. Wege, die, behutsam abgeschritten, innere Spiegelbilder erzeugen, Schnittpunkte irdischer Verwurzelung mit kosmischen Dimensionen bildend.
Merkwürdig, dass die ausgewogene Besetzung erst im 20. Jahrhundert „entdeckt“ worden ist. Viele Trios mit einem Bläser, einem Streicher und Klavier gehören ja zu den Höhepunkten der romantischen Kammermusik (Brahms Horntrio, Brahms Klarinettentrio, Schumann, Bruch, etc.). Durch die Verdoppelung der Streichinstrumente wird die heikle Fusion von Klarinetten- und Klavierklang noch zusätzlich abgerundet, es entsteht eine sehr homogene, bewegliche Klangfarbenkonstellation, die viele Möglichkeiten bietet. Vom kompakten Tutti bis hin zu delikaten, schwebenden Tönen ist das Spektrum sehr weit gefächert. Eine Idealkombination fürs kontrastreiche, zwischen „orchestralen“ und zarten Passagen oszillierende Komponieren.
J-L. D.