Empreintes
EMPREINTES: Prägung, Spur, haftender Eindruck. „Créer des points de repère“, das „in den musikalischen Raum stellen“ von Bezugspunkten ist für mich das wichtigste kompositorische Mittel. Eine Klangzelle (es kann sich um einen Ton handeln, wie z.B. im Stück A LA RECHERCHE, wo eine Stimmgabel - a’- das ganze Stück prägt) wird zum Ausgangs- und Endpunkt der Komposition, dient als Bindeglied der verschiedenen Teile, übernimmt die Funktion eines musikalischen „Interpunktionszeichens“. Oft in der gleichen Lage geschrieben, dient es dem Hörer als eine Art „Fixstern“ im bewegten musikalischen Fluss. Eine ruhige 12-Ton Konstellation, zu Beginn vom Klavier pianissimo gespielt, generiert die Bezugspunkte der ganzen Komposition. Durch klangliche Variationen (Pizzicato im Klavierinnern, Anwendung verschiedener Stricharten, etc.) erfährt das ursprüngliche Klangmaterial stets neue Beleuchtungen. Grosse dynamische Abstufungen sowie extreme Tempo- und Dichte-Unterschiede prägen den Ablauf des Stückes.
J-L. D.