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Spectrum

Das Stück wurde 1991 für Hermann Baumann komponiert, jenem Hornvirtuosen, der mit Harnoncourt 1968 zum ersten Mal die Konzerte Mozarts auf einem Originalinstrument aufgenommen hat. Das Schreiben für seltene, im Verlauf der Musikgeschichte „verschwundene“ Instrumente stellt naturgemäss eine besondere Herausforderung dar. Die Möglichkeiten gewisser Instrumente, gerade der „natürlichen“ Blasinstrumente sind sehr beschränkt. Es gilt, die Eigenarten der Tonerzeugung stets genau im Auge (und Ohr!) zu behalten. Das Prinzip des Naturhorns ist einfach: dem Komponisten stehen drei Hörner zur Verfügung, in einer bestimmten Stimmung:

  • das offene Horn (mit der Obertonskala wie beim Alphorn, wobei durch die Hand in der Stürze die Intonation korrigiert werden kann)
  • das gestopfte Horn (durch das Einführen der geschlossenen Hand wird das Rohr verkürzt, der Ton wird entsprechend um einen Halbton erhöht und nasal verfärbt, zudem ist er naturgemäss leiser)
  • das „verlängerte Horn“ (die Hand wird in der Stürze geöffnet, die Lippen entspannt, der Ton sinkt um einen Halbton)

SPECTRUM beginnt mit den offenen Klängen in Form einer „Fanfare“. In der Folge werden allmählich die gestopften und erniedrigten Töne eingeführt, die Klangfarbe auf die charakteristische Art verändernd.