Azur
„Mardi, le 11 septembre 2001...NYC sous un ciel d’azur“
Das Auftragswerk zum 50jährigen Jubiläum des Leipziger Hornquartetts wurde zu einer Art kleinem Requiem. Die Komposition fällt in eine Zeit des weltweiten Paradigmenwechsels, eine Phase des Umbruchs. Durch die jüngsten Erkenntnisse sind neue Polaritäten geschaffen worden. Die Zeit des Aufbruchs nach der „Perestroika“ hat nur zwölf Jahre gedauert. Das „Menetekel“, die „Feuerschrift“ auf der riesigen Fassade des New Yorker World Trade Centers spricht eine eigene Sprache... Ein unglaublicher, unfassbarer Kontrast zum blauen Himmel über der Stadt, die sich im „Indian summer“ sonnt... Sehr lange, sehr leise Horntöne zu Beginn – eine art „Tuba mirum“ vielleicht, das sich daraus entwickelt – ein Aufbäumen – eine Reprise; dann, die „Kugelgestalt der Zeit“ (ein von dem Komponisten Bernd Alois Zimmermann geprägter Begriff, nach dem Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft als ein komplexer Zustand gleichzeitig vorhanden sind) suggerierend, ein erneutes Aufbäumen...- Das Leben geht trotzdem weiter.